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Warum sind Cloud-Lösungen wichtig für eine erfolgreiche digitale Transformation?
Die Cloud ist für die digitale Transformation genau das, was die Dampfmaschine für die industrielle Revolution war. Sie ist die Grundlage, der Katalysator, der erst alles möglich macht. Aber im Vergleich zu früheren technischen Revolutionen, die die Menschheit erlebt hat, ist diese Revolution, die wir jetzt alle erleben, anders. Sie verläuft viel schneller, sie betrifft absolut alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche, sie betrifft alle Menschen in allen Ländern der Erde mehr oder weniger gleichzeitig. Das macht es einerseits so schwer, sich darauf einzustellen, sich vorzubereiten, die geeigneten gesetzlichen Rahmenbedingungen zu definieren und ausreichend viele Fachleute entsprechend auszubilden.
Aber auch auf eine andere Weise ist die Cloud anders als frühere Treiber eines technischen Umbruches: Die Cloud als die wichtigste modernere Produktionsressource steht nämlich jedem zur Verfügung. Nicht nur großen, finanzkräftigen Konzernen. Jeder Start-up-Unternehmer kann, wenn er den richtigen Business-Case hat, bereits morgen auf tausende Server oder unzählige hocheffiziente Cloud-Services zugreifen. Und damit kann ein kleines Unternehmen ganz schnell zu einem globalen Player werden. Die Cloud ermöglicht jedem Unternehmen den unmittelbaren Zugang zu digitaler Transformation und Innovation.
Warum ist sind Cloud-Initiative für den Wirtschaftsstandort Österreich so wichtig?
Die Ö-Cloud-Initiative ist für den österreichischen Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung, weil damit ganz starke Zeichen gesetzt werden.
Cloud-Services mit dem Anspruch an hohe Qualität und Transparenz werden ausgezeichnet. Cloud-Service-Anbieter werden motiviert, in einen Gütesiegelprozess einzusteigen, daraus zu lernen und dann vielleicht später sogar ein internationales Qualitätszertifikat zu erhalten.
Cloud-Service-Kunden erhalten eine einfache und sehr elegante Methode, um sich Informationen über die Qualität von Cloud-Anbietern zu verschaffen, Erfahrungen mit Cloud-Qualitätskriterien zu sammeln und diese für eigene Ausschreibungen zu nutzen und damit leichter zwischen Cloud-Anbietern auszuwählen.
Worauf sollte man bei den diversen Anbietern von Cloud-Services achten?
Ein Cloud-Service-Kunde sollte bei der Auswahl eines spezifischen Cloud-Services immer in zwei Schritten vorgehen.
Der erste Schritt besteht in einer präzisen Definition des eigenen Use-Cases: Was habe ich vor, mit welchen Daten, zu welchem Zweck und mit welcher Kritikalität? Daraus ergeben sich nämlich automatisch die Qualitätsansprüche, die ich an einen Cloud-Anbieter und an einen spezifischen Cloud-Service habe. Je nach erforderlicher Qualitätsstufe müssen dann einige wenige oder aber eine erhebliche Anzahl an Qualitätskontrollen abgeprüft werden.
Diese Qualitätsprüfungen betreffen im Regelfall sieben verschiedene inhaltliche Bereiche: Transparenz über den Anbieter und seine Sublieferanten, Vertrag und rechtliche Compliance, Rechenzentrumsbetrieb, Security, die Qualität des Betriebes (ITIL, COBIT), cloud-service-spezifische Qualitätskontrollen und die DSGVO. Erfüllt ein Cloud-Service die erwarteten Qualitätsziele, dann kann dieser Cloud-Service für den Einsatz beim Cloud-Kunden in Betracht gezogen werden.
Was ist das Ö-Cloud-Gütesiegel?
Das Ö-Cloud-Gütesiegel ist der Beweis dafür, dass sich ein Cloud-Anbieter für einen seiner Cloud-Services einem Gütesiegelprozess unterzogen hat und dabei erfolgreich war.
Der Anbieter muss während des Prozesses Auskunft zu 135 Qualitätskontrollen geben. Und er muss sich bereit erklären, dass sämtliche seiner Angaben online und für alle ersichtlich publiziert werden.
Der Cloud-Service-Kunde kann sich dann sehr unkompliziert und elegant auf diese Angaben des Cloud-Anbieters beziehen. Er kann diese zu einem Bestandteil seines Einkaufsprozesses und zu einem Vertragsbestandteil machen. Damit schafft das Ö-Cloud-Gütesiegel ein hohes Maß an Transparenz und Vertrauen.
Wie kann das Ö-Cloud-Gütesiegel Österreichs Wirtschaft unterstützen?
Das Ö-Cloud-Gütesiegel unterstützt die österreichische Wirtschaft auf drei Ebenen.
Einmal hilft es österreichischen Cloud-Anbietern, die noch keine aufwendigen und teuren Zertifizierungsprozesse durchlaufen konnten, einen ersten Schritt in Richtung internationale Qualitätssicherungsprozesse zu machen. Das ist besonders für junge Unternehmen ein erheblicher Vorteil, denn bereits beim Ö-Cloud-Gütesiegelprozess können viele Erfahrungen gesammelt werden.
Zweitens kann sich ein Cloud-Anbieter mit dem Gütesiegel von seinem Mitbewerb positiv differenzieren. Er kann sehr einfach und elegant seine Transparenz und seinen Zugang zu hoher Cloud-Qualität darstellen und dies dann natürlich auch für Marketing und Vertrieb nutzen.
Und zum Dritten können sich die vielen österreichischen Unternehmen, die gute und hochwertige Cloud-Services für sich suchen und nutzen wollen, des Ö-Cloud-Gütesiegels bedienen, denn der schriftliche Selbstauskunftsbericht des Ö-Cloud-Gütesiegels ist für alle jederzeit online verfügbar. Man kann sich damit einen exzellenten ersten Überblick über die Qualität eines Cloud-Services verschaffen und diese Unterlagen zum Vertragsbestandteil machen.
Welchen Wert hat das Ö-Cloud-Gütesiegel für Anbieter?
Das Ö-Cloud-Gütesiegel hat für einen Cloud-Service-Anbieter einen erheblichen Wert.
Einmal als klassisches Marketing- und Vertriebsinstrument. Mit dem Ö-Cloud-Gütesiegel zeige ich auf einfache und elegante Weise, dass ich mich für meinen Cloud-Service zu einer hohen Qualitätsstufe bekenne. Damit kann sich ein Anbieter sehr positiv von Angeboten des Mitbewerbs differenzieren.
Ich zeige als Anbieter aber auch, dass ich bereit bin, transparent und für alle sichtbar Auskunft zu geben. Das liegt daran, dass sämtliche Angaben zu 135 Qualitätskontrollen vollständig online verfügbar sind. Für alle – Mitbewerb und Kunden. Das ist ein hoher Vertrauensbeweis, den ein Anbieter gegenüber seinen Kunden machen kann, und das kann man als Anbieter so auch mit Stolz kommunizieren.
Und es gibt noch einen dritten Vorteil, den ich als Anbieter nutzen kann. Der Bericht zu den 135 Qualitätskontrollen kann von den Vertriebsmitarbeitern jedem Kunden vorgelegt werden. Damit sind 135 wesentliche und für den Kunden bedeutsame Fragen zum Cloud-Service bereits schriftlich beantwortet. Das spart Zeit und schafft Vertrauen – die Konkurrenz hat das ja vielleicht noch nicht.
Warum gilt das Siegel nicht für ein ganzes Unternehmen?
Ein Ö-Cloud-Gütesiegel erhält man nicht als Unternehmen, sondern für einen spezifischen Cloud-Service. Das ist deshalb wichtig zu verstehen, weil ein Unternehmen ja mehrere Cloud-Services in unterschiedlichen Qualitätsausprägungen, mit unterschiedlicher Kritikalität und für unterschiedliche Kunden anbieten kann. Es ist wichtig, dass der Cloud-Anbieter hier differenziert und genau Auskunft geben kann, mit welcher Qualitätsstufe er einen speziellen Cloud-Service anbieten möchte.
Und für den Cloud-Kunden ist genau diese differenzierte Angabe von besonderer Bedeutung, denn er möchte ja entscheiden können, ob ein spezieller Cloud-Service mit einer ganz spezifischen Qualitätsstufe zu seinem eigenen Use-Case passt.
Wie läuft der Evaluierungsprozess ab?
Sobald ein Cloud-Anbieter eine Einreichung für ein Ö-Cloud-Gütesiegel vorgenommen hat, prüfen Fachexperten die Einreichunterlagen.
Sind diese vollständig, inhaltlich ausreichend nachvollziehbar, stimmen die angegebenen Namen und Links zum Cloud-Service und gibt es entsprechende Webseiten beim Anbieter, die zur eingereichten Selbstauskunft passen? Eine durchaus wesentliche Frage dabei ist immer auch, ob es sich tatsächlich um einen Cloud-Service handelt oder doch um ein klassisches Managed Service, für das man kein Cloud-Gütesiegel erhalten kann.
Von wem bekomme ich das Siegel?
Das Ö-Cloud-Gütesiegel wird von EuroCloud Austria mit freundlicher Unterstützung des BMF vergeben. EuroCloud führt den Abwicklungs- und Prüfprozess durch, druckt und versendet die eleganten Urkunden und stellt sicher, dass auf der Ö-Cloud-Gütesiegel-Webseite immer nur die aktuellen und gültigen Cloud-Services gelistet sind – inklusive dem vollständigen Selbstauskunftsbericht für jeden einzelnen Service, der ein Gütesiegel erhalten hat.
Wozu berechtigt mich das Siegel?
Wenn ich als Cloud-Anbieter für einen meiner Cloud-Services das Ö-Cloud-Gütesiegel erhalten habe, dann darf ich dieses Siegel während dessen Gültigkeit, also im Regelfall ein Jahr lang, für Marketing- und Vertriebszwecke nutzen.
Der Cloud-Anbieter kann also zum Beispiel in einem Angebot erwähnen, dass dieser spezielle Cloud-Service eine Qualitäts- und Transparenzauszeichnung erhalten hat.
Auf diese Weise kann man sich von seinen Mitbewerbern auf positive Weise differenzieren.
Wie lange ist es gültig?
Das Ö-Cloud-Gütesiegel verliert im Regelfall genau nach einem Jahr seine Gültigkeit und muss dann vom Cloud-Service-Anbieter erneuert werden.
Darf ich das Siegel eigenständig vermarkten?
Ein Cloud-Anbieter darf das Ö-Cloud-Gütesiegel für genau jenen Cloud-Service nutzen, für den er das Gütesiegel erhalten hat.
Also beispielsweise im Produktfolder oder auf der Webseite des Cloud-Services.
Wann verliere ich das Siegel?
Ein Cloud-Anbieter verliert sein Ö-Cloud-Gütesiegel, wenn es entweder abgelaufen ist oder berechtigte Zweifel an der Vollständigkeit oder Richtigkeit der Angaben in der Selbstauskunft bestehen.